Familienministerin Diana Stolz hat heute im Rahmen eines Festakts im Schloss Biebrich die Pflegemedaille des Landes Hessen an sieben hessische Bürgerinnen und Bürger verliehen. Die vom Hessischen Ministerpräsidenten gestiftete Auszeichnung macht auf den Einsatz pflegender Angehöriger aufmerksam, die in herausragender Weise nahestehende Pflegebedürftige, kranke oder behinderte Menschen jahrelang unentgeltlich gepflegt und betreut haben. „Alle, die heute hier geehrt werden, stehen stellvertretend für die hunderttausende pflegende Angehörige in Hessen. Dabei sind sie in besonderer Weise Vorbilder, Beispiele für Nächstenliebe und Symbole für Verantwortung. Sie setzen sich dafür ein oder haben sich eingesetzt, dass ihnen nahestehende Menschen trotz aller Herausforderungen so lange wie möglich in ihrem eigenen Zuhause leben können“, erklärte Stolz.
Zuverlässige Anlaufstellen für Fragen
Die Ministerin betonte, dass mehr als 80 Prozent der Pflegebedürftigen zu Hause gepflegt werden. „Für pflegende Angehörige ist der Alltag oft eine große Herausforderung, die viel Kraft, Energie und Mut erfordert. Sie sind ein Beispiel für all diejenigen, die sich für ihre Lieben aufopfern, ihre eigenen Interessen hintenanstellen und oftmals über die Grenzen der eigenen Belastbarkeit hinaus gehen.“ Pflegende Angehörige müssten daher besonders entlastet werden, deshalb, so die Ministerin, fördere das Land innovative Modellprojekte in Kurzzeit- und Tagespflegeeinrichtungen.
„Pflege ist ein Thema, das uns alle angeht. Oft sind es die nächsten Verwandten, die alters- oder krankheitsbedingt – manchmal auch ganz kurzfristig – pflegebedürftig werden. Pflegebedürftige Menschen und ihre Angehörigen brauchen in dieser schweren Lage eine zuverlässige Anlaufstelle für ihre Fragen. Ein wichtiges Angebot dafür sind die sogenannten Pflegestützpunkte, die es inzwischen in allen hessischen Landkreisen und kreisfreien Städten gibt“, sagte die Ministerin und ergänzte: „Sie lotsen die Menschen im besten Sinne des Wortes durch diese schwierige Situation. Pflegebedürftige und ihre Angehörigen erhalten wohnortnah eine passgenaue Beratung, die die örtlichen Angebote und Strukturen kennt“, erklärte Stolz.
Mit der Pflegemedaille des Landes Hessen werden in diesem Jahr sieben Personen geehrt:
- Uwe Heil aus Gedern (Wetteraukreis)
- Leonhard Helm aus Königstein im Taunus (Hochtaunuskreis)
- Anke Frieda Kraft aus Hauneck-Fischbach (Landkreis Hersfeld-Rotenburg)
- Ingrid Richber aus Gemünden (Vogelsbergkreis)
- Greta Schrank aus Ober-Lais (Wetterauskreis)
- Anita Maria Spieker aus Fuldatal (Landkreis Kassel)
- Susanne Zellmer aus Gelnhausen (Main-Kinzig-Kreis)
erhielten die Auszeichnung anlässlich der Feierstunde im Schloss Biebrich.
Hintergrund
Mit der vom Hessischen Ministerpräsidenten gestifteten Pflegemedaille des Landes Hessen wird der Einsatz pflegender Angehöriger geehrt. Sie wird seit 2004 an Bürgerinnen und Bürger verliehen, die einen pflegebedürftigen, kranken oder behinderten Menschen unentgeltlich zu Hause mindestens fünf Jahre gepflegt oder betreut haben.