Sport als Möglichkeit zu Integration und sozialer Teilhabe nutzen – dies ist das Ziel des Landesprogramms „Sport integriert Hessen“. Die Gemeinde Mörlenbach nimmt von Anfang an und damit in diesem Jahr bereits zum neunten Mal am Förderprogramm teil. Sportministerin Diana Stolz überreichte Bürgermeister Erik Kadesch einen entsprechenden Bewilligungsbescheid über 8000 Euro und betonte: „Sport hält nicht nur fit, er bringt vor allem Menschen zusammen und ist zugleich ein wichtiger Zugang zum sozialen und gesellschaftlichen Leben.“
Das Landesprogramm wurde in Zusammenarbeit mit der Sportjugend Hessen im Jahr 2016 gestartet und seitdem stetig weiterentwickelt. Seit 2016 stehen jedes Jahr 2,4 Millionen Euro zur Verfügung, um die Zielgruppen über Sport- und Bewegungsangebote zu integrieren und zu fördern. Mittlerweile (Stand Oktober 2024) nehmen 206 hessische Städte und Gemeinden teil, 368 sogenannte Sport-Coaches sind aktiv.
Die Sport-Coaches sind das zentrale Element des Programms und fungieren als Schnittstelle und Netzwerker, die die Interessen der Beteiligten vor Ort bündeln. Stolz dankte den beiden Sport-Coaches aus Mörlenbach, Bodo Kalesse und Jürgen Möhler, für ihr jahrelanges ehrenamtliches Engagement Flüchtlinge und passende Sportangebote zusammenzubringen und bei Fragen und Anliegen allen Beteiligten zur Verfügung zu stehen.
Hintergrund
Um die integrative und soziale Kraft des Sports vor Ort zu stärken und gleichzeitig die hohe Bereitschaft der Menschen, sich ehrenamtlich im Bereich der integrativen und sozialen Arbeit zu engagieren, hat die Hessische Landesregierung zusammen mit der Sportjugend Hessen 2016 das Förderprogramm „Sport und Flüchtlinge“ aufgesetzt. Im Jahr 2022 wurde das mit dem #BeInclusiv Award der Europäischen Kommission ausgezeichnete Förderprogramm um die Zielgruppen „Menschen mit Migrationshintergrund“ und „sozial benachteiligte Menschen“ erweitert und in „Sport integriert Hessen“ umbenannt.
Im Rahmen des Landesprogramms werden Sport- und Bewegungsangebote im Regelfall von Sportvereinen für und mit den genannten Zielgruppen sowie der Einsatz von Sport-Coaches gefördert. Begegnungsort und Orte der Kommunikation werden geschaffen, passende Sport- und Bewegungsangebote entwickelt sowie lokale, regionale und hessenweite Netzwerke auf- und ausgebaut. Im Sinne einer präventiven Gesundheitsförderung werden Personen aus den Zielgruppen zum Sporttreiben sowie für Mitgliedschaften in Sportvereinen motiviert.
Qualifizierungs- und Beteiligungsmaßnahmen
Durch Unterstützung von gezielten Qualifizierungs- und Beteiligungsmaßnahmen sowie durch die Förderung von Sport-Coach-Tandems werden Menschen für ein ehrenamtliches Engagement oder eine sonstige freiwillige Tätigkeit im Sportverein gewonnen. Sport-Coaches stellen den Kontakt zwischen den Zielgruppen und Sportangeboten her und begleiten die Teilnehmenden in der ersten Zeit.
Städte und Gemeinden erhalten in Abhängigkeit von der Anzahl der in der Gemeinde zum 31.08. des Vorjahres gemeldeten Regelleistungsberechtigten (SGBII) auf Antrag eine pauschale Förderung. Gemeinden mit einer Hessischen Erstaufnahmeeinrichtung können zusätzliche Fördermittel beantragen.