Die Hessische Familien- und Gesundheitsministerin, Diana Stolz, verkündete am Freitag gemeinsam mit der Bürgermeisterin und Kinderdezernentin der Stadt Kassel, Nicole Maisch, dass das zweite Childhood-Haus für Hessen in Kassel entstehen soll. „Es ist so wichtig für betroffene Kinder, dass wir hier auf dem Weg sind. Zur Unterstützung des Aufbauprozesses des Childhood-Hauses konnten wir die Stadt Kassel bereits mit einer Förderung über rund 36.700 (36.693) Euro unterstützen“, betonte Stolz. „Das ist eine weitere Etappe, die wir in diesem Jahr genommen haben, um den Kinderschutz in Hessen noch weiter zu stärken.“
Das Jugendamt der Stadt Kassel erhält eine Förderung vom Land Hessen, um sich von der World Childhood Foundation zur Etablierung eines sogenannten Childhood-Hauses beraten zu lassen. Dieses Modellprojekt soll in Kassel neue Wege in der Unterstützung von Kindern und Jugendlichen eröffnen, die Opfer von Gewalt oder Missbrauch geworden sind.
Besserer Zugang zu einer sicheren und kindgerechten Versorgung
Das Ziel der Childhood Häuser ist es, Kindern und Jugendlichen, die Opfer oder Zeugen von jeder Form der Gewalt oder von Vernachlässigung geworden sind, einen besseren Zugang zu einer sicheren und kindgerechten Versorgung zu ermöglichen. Bei Verdachts- oder erklärten Fällen von Kindesmissbrauch oder anderen Formen der Gewalt werden Kinder und Jugendliche in kinderfreundlicher und traumasensibler Atmosphäre durch den gesamten Verlauf aus Untersuchungen und Vernehmungen begleitet. Durch die Zusammenarbeit von Jugendämtern, Medizin, Psychologie, Polizei und Justiz unter einem Dach stehen die Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen an oberster Stelle und es entfallen belastende Doppeluntersuchungen und die Erörterung des Geschehenen wird auf ein notwendiges Mindestmaß reduziert.
„Wir freuen uns, dass das Land Hessen einen besonderen Schwerpunkt auf die Entwicklung dieses Projekts legt und uns mit der Förderung die Möglichkeit gibt, gemeinsam mit der World Childhood Foundation die ersten Schritte zu gehen“, so Bürgermeisterin und Kinderdezernentin Nicole Maisch. „Die Förderung ermöglicht uns eine fundierte Beratung und eine realistische Einschätzung, wie ein Childhood Haus in Kassel realisierbar ist“, erklärt die Bürgermeisterin weiter. „Dabei wird genau geprüft, welche Ressourcen notwendig sind und welche Herausforderungen uns erwarten.“
Vorhaben in die Tat umsetzen
„Mir ist es wichtig, dass wir die Prüfung einer zweiten Anlaufstelle dieser Art in Kassel fördern können. Vor allen Dingen danke ich aber allen Beteiligten des Childhood-Hauses in Frankfurt. Denn ohne deren vorbildliche Arbeit wäre es sicher nicht möglich gewesen, einen zweiten Standort in Zeiten von Einsparungen planen und diesen wichtigen Schwerpunkt zum Schutz der Kinder setzen zu können“, so die Hessische Familien- und Gesundheitsministerin.
Die World Childhood Foundation, die in Deutschland bereits ähnliche Projekte erfolgreich begleitet hat, bringt ihre Expertise in die Beratung ein. In den kommenden Monaten werden Vertreterinnen und Vertreter der Stadt Kassel gemeinsam mit der Stiftung erarbeiten, welche Maßnahmen erforderlich wären, um ein solches Vorhaben in die Tat umzusetzen.
In der Prüfung wird analysiert, welche Voraussetzungen in Kassel für solch ein Haus notwendig und gegeben sind und welche Bedarfe bestehen. Bevor ein abschließender Beschluss zur Umsetzung des Projekts erfolgen kann, muss auch die finanzielle Machbarkeit bewertet und geklärt werden. „Die Regierungserklärung von Ministerin Stolz aus dem Oktober lässt uns zuversichtlich sein, dass wir das Childhood Haus in Kassel auch wirklich realisieren können“, so Maisch.
Über die Childhood Foundation
Die Childhood Stiftung wurde 1999 von Königin Silvia von Schweden gegründet und setzt sich weltweit für das Wohl von Kindern und Jugendlichen ein. Mit Projekten in verschiedenen Ländern unterstützt die Stiftung benachteiligte Kinder und fördert deren Rechte auf Schutz, Bildung und eine positive Entwicklung.