Die Partnerinnen und Partner des Pakts für Gesundheit Hessen kamen am Freitag zu ihrer zweiten Sitzung zusammen. Die Hessische Gesundheitsministerin Diana Stolz nannte das Treffen einen „starken Beleg für die Arbeitsfähigkeit des Paktes“. „Wir haben hier nicht nur über das wichtige Thema Fachkräftesicherung im Gesundheitswesen beraten. Mit der neuen Kooperation zwischen dem Pflegequalifizierungszentrum (PQZ) und dem Landesamt für Gesundheit und Pflege (HLfGP) werden neue und effizientere Wege gegangen“, erklärte die Ministerin und sagte weiter: „Ich freue mich, dass sich darüber hinaus alle Akteure einig waren, dass wir die Fachkräftesicherung als gemeinschaftlichen Handlungsauftrag verstehen müssen, dem wir uns übergreifend und partnerschaftlich annehmen müssen.“ Stolz betonte den „klugen und innovativen Maßnahmenmix“, mit dem von den Partnerinnen und Partner bereits für Fachkräfte im hessischen Gesundheitswesen geworben werde. Besonders willkommen hieß die Ministerin die Vertreterinnen und Vertreter der Pflegeverbände zu dieser Paktsitzung.
Die Gesundheitsministerin begrüßte zudem die Kommunalen Spitzenverbände als neue Paktpartner. Der Hessische Landkreistag, der Hessische Städtetag und der Hessische Städte- und Gemeindebund sind dem Pakt als Mitglieder beigetreten und haben diesen gezeichnet.
Gewinnung ausländischer Fachkräfte
Zentrales Thema des Austauschs war die Gewinnung ausländischer Fachkräfte und die damit verknüpfte Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen. Dazu stellte Regine Bresler, Präsidentin des Hessischen Landesamts für Gesundheit und Pflege (HLfGP), die neu angestoßenen Maßnahmen vor, die zu effizienteren und schnelleren Anerkennungsverfahren führen sollen. „Wir arbeiten konsequent daran, ausländischen Fachkräften den Weg nach Hessen schneller zu ebnen“, so Bresler. Im Fokus steht dabei die Zusammenarbeit mit dem Pflegequalifizierungszentrum (PQZ) Hessen. Das PQZ Hessen wird zukünftig eng mit dem HLfGP zusammenarbeiten und eine Vorprüfung der eingereichten Unterlagen übernehmen, um die komplizierten Prüfprozesse bei der Anerkennung zu beschleunigen. Darüber hinaus hat das PQZ eine Hotline für Erstantragssteller akademischer Heilberufe mit ausländischem Abschluss eingerichtet. Auch ist geplant, Fortbildungsveranstaltungen für die Personalstellen von Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen anzubieten, damit von Anfang an die Qualität und Vollständigkeit der Antragsunterlagen im Gesamtprozess angehoben wird.
Das PQZ Hessen begleitet im Auftrag des Hessischen Ministeriums für Gesundheit (HMFG), erfolgreich hessische Arbeitgeber aus den Bereichen Pflege und Gesundheit sowie ausländische Pflege- und Gesundheitsfachkräfte. Dabei wird ein ganzheitlicher Prozess von der Anwerbung über die Beschäftigung und Anerkennung bis hin zur Integration der Fachkräfte angeboten. In ihrem Vortrag stellte Antje Gade, Leiterin des PQZ Hessen, den Paktpartnern die neuen Aufgabenfelder des PQZ Hessen vor. „Die Gewinnung ausländischer Fachkräfte wird erheblich zur Sicherstellung der gesundheitlichen Versorgung in Hessen beitragen“, erklärte Gade.
Die Pakt-Partner verständigten sich auf eine Fortführung ihrer Zusammenarbeit in einem Arbeitsgremium zur Fachkräftesicherung der Landesregierung. Dabei sollen die gewonnenen Erfahrungen und gewachsenen Strukturen der Pakt-Partner genutzt werden, um die Fachkräftesicherung weiter voranzutreiben. Neben der Anerkennung von ausländischen Berufsqualifikationen sollen vordringlich die Entbürokratisierung, die Fachkräftesicherung in der Kranken- und Altenpflege sowie die Fachkräftesicherung in der Ärzteschaft als Schlüsselbereiche in den Blick genommen werden.
„Fachkräfte im medizinischen, pflegerischen, pharmazeutischen und therapeutischen Bereich sind die Grundpfeiler für eine funktionierende und qualitativ hochwertige Gesundheitsversorgung. Wir müssen deshalb gemeinsam Rahmenbedingungen schaffen, in denen die Fachkräfte gut und gerne arbeiten“, betonte Gesundheitsministerin Stolz abschließend.
Paktpartner
Die Hessische Krankenhausgesellschaft, die Kassenärztliche Vereinigung Hessen, die Landesärztekammer, der Hausärzteverband, der Verband der Kinder- und Jugendärztinnen und -ärzte, die Psychotherapeutenkammer Hessen, das Universitätsklinikum Gießen und Marburg, der Bundesverband der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes, die Landeszahnärztekammer Hessen, die Kassenzahnärztliche Vereinigung, die Landesapothekerkammer Hessen, der Hessische Apothekerverband, die AOK Hessen, die Barmer, die Techniker Krankenkasse, der Verband der Ersatzkassen, die IKK classic, der BKK Landesverband Süd, die Knappschaft Bahn See, DAK Gesundheit, das Hessische Landesamt für Gesundheit und Pflege, die Hessische Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitsförderung und die Kommunalen Spitzenverbände der Hessische Landkreistag, der Hessische Städtetag und der Hessische Städte- und Gemeindebund.