Familienministerin Diana Stolz steht vor einer Gruppe Personen und präsentiert einen Bilderrahmen, in dem bunte beschriebene Quadrate zu sehen sind.

Ministerium für Familie, Senioren, Sport, Gesundheit und Pflege

„Mit Kindern kann man über Sterben und Tod sprechen“

Anlässlich der Vorstellung der so genannten „Denkdeckel Kids“ sagt Hessens Familienministerin Diana Stolz: „Die Auseinandersetzung mit den Themen Sterben, Tod und Trauer ist ein unverzichtbarer Bestandteil einer mitfühlenden Gesellschaft. Kinderpalliativarbeit ist von unschätzbarem Wert, da sie schwerkranken Kindern und ihren Familien in einer der herausforderndsten Zeiten ihres Lebens Unterstützung bietet. Sie verbindet medizinische Versorgung mit emotionaler Begleitung und schafft so einen Raum, in dem das Leben trotz aller Begrenzungen im Mittelpunkt steht.“ Gerade bei jungen Betroffenen, so die Ministerin, gehe es darum, nicht nur Symptome zu lindern, sondern auch wertvolle Momente zu schaffen, die den Familien Kraft und Trost spenden.

Gespräche in schwierigen Zeiten fördern

Die „Denkdeckel Kids“ sollen die Auseinandersetzung mit Fragen des Lebens und Sterbens enttabuisieren. Um diese Auseinandersetzung anzuregen wurden auf Initiative des Fachverband SAPV Hessen e.V. in Kooperation mit der Koordinations- und Ansprechstelle für Dienste der Sterbebegleitung und Angehörigenbetreuung (KASA) der HAGE e.V., dem HPVH (Hospiz- und PalliativVerband Hessen) und gemeinsam mit dem Hessischen Ministerium für Familie, Senioren, Sport, Gesundheit und Pflege verschiedene „Denkdeckel“ produziert, die jeweils mit kurzen Aussagen oder Fragen zum Nachdenken über Fragen des eigenen Lebens und Sterbens anregen. Fragen wie „Gibt es im Himmel Erdbeereis?“ oder „Was spielen wir im Himmel?“ sollen dazu beitragen sich nicht erst kurz vor Lebensende mit Themen des Lebens und Sterbens zu befassen.

„Unser Ziel ist es, Kinder, deren Familien, Pädagogen, Akteure des Gesundheitswesens und Ehrenamtliche zu unterstützen, Gespräche auch in schwierigen Zeiten zu fördern. Menschen, die ihre Gefühle und Gedanken äußern, können Hilfe erfahren. Die Umsetzung der Idee der ‚Denkdeckel Kids‘ war uns ein Herzensanliegen, nachdem wir gesehen haben, wie erfolgreich die ‚Denkdeckel‘ mit den Sprüchen für Erwachsene und Jugendliche eingesetzt wurden. Das hat uns motiviert, Themen für die ganz jungen Menschen zu sammeln“ erklärt Michaela Hach vom Fachverband SAPV Hessen e.V..

„Die ‚Denkdeckel Kids‘ mit ihren einfachen Aussagen, die Kinder äußern, ermutigen dazu, über Sterben, Tod und Trauer zu sprechen. Kinder können erfahren, dass sie mit ihren Gedanken und Vorstellungen nicht allein sind“, erklärt Dr. Katharina Böhm von der HAGE e.V..

Dies bestärkt auch Dr. Sabine Becker vom Kinderpalliativteam Südhessen, Mitglied des FVSAPV e.V.: „„Kommunikation ist das A und O in der palliativen Versorgung. Dazu gehören Gespräche über Themen wie das Leben, aber auch Tod und Sterben, mit betroffenen Kindern, Jugendlichen und ihren Familien. Die ‚Denkdeckel‘ bieten dazu anregende Impulse.“

Bettina Mathes vom Hessischen Hospiz und Palliativverband e.V. ergänzt: „Die Kinder zu ermutigen, ihre Gedanken zu erzählen, hilft den Familien. Und wir als Helfende in der Hospiz-Palliativversorgung können unsere Unterstützung besser anbieten.“

Weitere Informationen

Der Fachverband SAPV Hessen e.V. ist der Zusammenschluss von 27 regionalen SAPV-Teams in Hessen, die auf Grundlage einer besonderen ärztlichen Verordnung schwerstkranke Menschen in der Verbesserung ihrer Lebensqualität und der bestmöglichen Linderung von Symptomen unterstützen. Sie tragen dazu bei, dass dem Wunsch vieler Menschen entsprochen werden kann, bis zu ihrem Tod im vertrauten Umfeld bleiben zu können und ungewünschte und belastende Krankenhauseinweisungen zu vermeiden.

Die Koordinations- und Ansprechstelle für Dienste der Sterbebegleitung und Angehörigenbetreuung (KASA) wird durch das Hessische Ministerium für Familie, Senioren, Sport, Gesundheit und Pflege gefördert und setzt sich hessenweit für die Verbesserung der Sterbebegleitung durch das Initiieren, Begleiten, Fördern und Vernetzen hospizlicher und palliativer Arbeit ein.

Das Projekt wird vom Fachverband SAPV Hessen e.V. geleitet. Nähere Informationen unter www.fachverband-sapv.deÖffnet sich in einem neuen Fenster

Kontakt

Pressesprecherin Esther Walter

Esther Walter

Pressesprecherin

Hessisches Ministerium für Familie, Senioren, Sport, Gesundheit und Pflege

Sonnenberger Straße 2/2a
65193 Wiesbaden