Das vom Land geförderte und im Rahmen des Runden Tischs Hebammenversorgung entwickelte „Modellprojekt Kreißsaal – Wiedereinstieg in die klinische Geburtshilfe und klinische Hebammentätigkeit“ wurde mit dem Ziel aufgelegt, ausgebildete Hebammen wieder dauerhaft für die klinische Geburtshilfe zu gewinnen. „Eine gute Betreuung durch Hebammen ist grundlegend, denn sie sind während der Schwangerschaft, bei der Geburt und in der Zeit danach wichtige Ansprechpersonen bei allen Themen rund um die Gesundheit der Frauen und ihrer Kinder“, betonte Stolz. „Die klinische Geburtshilfe ist auch davon abhängig, dass dort genügend Hebammen tätig sind. Deshalb freue ich mich sehr, dass bereits 15 Wieder-Einsteigerinnen zurück in ihren Beruf gefunden und eine Anstellung angetreten haben. Damit sind wir unserem Ziel, bereits ausgebildete Hebammen, die aus der klinischen Geburtshilfe ausgeschieden sind, wieder dauerhaft in den Kreißsaal zurückzuholen und so die Geburtshilfe in Hessen langfristig zu verbessern, einen wichtigen Schritt nähergekommen.“
Qualifizierte Sozialpädagoginnen
Die Ministerin betonte, dass aus dem Modellprojekt nicht nur das Bürgerhospital einen Nutzen zieht, sondern auch andere Kliniken an denen sich die ausgebildeten Hebammen beworben haben. Das vom Bürgerhospital entwickelte Konzept wird an Interessenten weitergeben. „Wir wollen jeder Frau eine sichere Geburt, jedem Kind ein gesundes auf-die-Welt kommen und Aufwachsen ermöglichen. Dazu ist eine gute Betreuung durch Hebammen sowie Ärztinnen und Ärzte von fundamentaler Bedeutung“, unterstrich Diana Stolz.
Die Babylotsinnen sind qualifizierte Sozialpädagoginnen, die direkt auf den Entbindungsstationen aller Geburtskliniken in Frankfurt und in Bad Soden erreichbar sind. Sie beraten Mütter und Familien in der Zeit rund um die Geburt und vermitteln bei Bedarf an die Angebote der Frühen Hilfen in und um Frankfurt, die jungen Familien den Start erleichtern. „Die Babylotsinnen helfen jungen Familien in einer sehr schönen, aber manchmal auch schwierigen neuen Lebensphase mit vielen Herausforderungen“, betonte die Ministerin. „Für die Eltern und Familien ist das Angebot kostenfrei, die Unterstützung erfolgt unkompliziert.“ Wenn gewünscht, klärt die Babylotsin in einem persönlichen Gespräch mit der Mutter noch im Krankenhaus, welcher Unterstützungsbedarf besteht und leitet gegebenenfalls die notwendigen Schritte ein. Die Familien erhalten Informationen über die Möglichkeiten der Frühen Hilfen, aber auch über weitere Formen der psychosozialen Unterstützung. Darüber hinaus helfen die Babylotsinnen bei der Suche nach Ansprechpartnern und Anlaufstellen am Wohnort. Bei Bedarf vermitteln sie persönlich, vereinbaren Termine für Hausbesuche oder begleiten die Familien bei einem ersten Termin.