Ministerium für Familie, Senioren, Sport, Gesundheit und Pflege

800.000 Euro für größte Suchthilfeeinrichtung des Landes

Mit 800.000 Euro jährlich unterstützt Hessen den Träger der Suchthilfeeinrichtung die „Fleckenbühler“, um den Betrieb sicherzustellen.

„Die Einrichtungen der Fleckenbühler sind ein wichtiger Baustein des hessischen Suchthilfesystems. Sie ergänzen andere hessische Suchthilfeangebote. Denn es handelt sich um eine Lebensgemeinschaft, bei der Betroffene keine Kostenzusagen brauchen und auch nach erfolgreicher Therapie in der Gemeinschaft verbleiben können, wenn sie es wünschen“, lobte die Staatssekretärin.

Einrichtung setzt auf Selbstverwaltung

Das Land Hessen habe sich von Beginn an maßgeblich an der finanziellen Förderung der „Fleckenbühler“ beteiligt. Die Einrichtung setzt auf Selbstverwaltung. Jeder trägt nicht nur zur eigenen Gesundung, sondern auch zum Funktionieren der gesamten Einrichtung bei. Durch die Mitarbeit auf dem Hof und die positiven Vorbilder von ehemaligen Abhängigen sollen die Selbstheilungskräfte der Suchtkranken gestärkt werden. Dabei wird bewusst auf den Einsatz von medizinischem und therapeutischem Fachpersonal verzichtet. Zudem müssen sich die Suchtkranken an feste Regeln halten: So dürfen keine Drogen und Zigaretten konsumiert werden. Zusätzlich verpflichten sich die Betroffenen, auf Gewalt oder die Androhung von Gewalt zu verzichten. Die „Fleckenbühler“ setzen auf Eigenfinanzierung, insbesondere über die verschiedenen Zweckbetriebe der Einrichtung.

Derzeit bieten die „Fleckenbühler“ etwa 100 Plätze, unter anderem auf einem Bauernhof in Cölbe bei Marburg (Kreis Marburg-Biedenkopf). Neben dem Standort Hof Fleckenbühl in Cölbe hat der Verein im Jahr 2003 sein Angebot nach Frankfurt erweitert. Des Weiteren gibt es seit 2004 die Jugendhilfe Leimbach (im Schwalm-Ederkreis) mit weiteren 16 Plätzen für männliche Jugendliche. Mit dem Projekt wurde für die Gruppe der jugendlichen Süchtigen ein Angebot für deren speziellen Bedürfnisse geschaffen (z.B. Schule und Ausbildung).

Zweckbetriebe bieten weitere Möglichkeiten

Neben der Suchthilfearbeit im engeren Sinne betreiben die „Fleckenbühler“ auch verschiedene Zweckbetriebe wie beispielsweise eine Bio-Bäckerei, eine Bio-Hofkäserei, Bio-Catering oder einen Umzugsservice. Die Betriebe sollen den Bewohnerinnen und Bewohnern eine sinnvolle, realitätsbezogene Arbeit nahebringen.

In allen Zweckbetrieben besteht die Möglichkeit, sich zu qualifizieren und eine Berufsausbildung zu absolvieren. So haben die Bewohnerinnen und Bewohner später die Chance, auch außerhalb der Gemeinschaft Arbeit zu finden und ihren Lebensunterhalt selbst zu verdienen.

Darüber hinaus wird durch die Zweckbetriebe ein großer Teil des Geldes erwirtschaftet, das für die Suchthilfearbeit im engeren Sinne verwendet wird. Neben Zuwendungen aus öffentlicher Hand finanzieren sich die „Fleckenbühler“ auch über Spenden und Geldauflagen.

Kontakt

Pressesprecherin Esther Walter

Esther Walter

Pressesprecherin

Hessisches Ministerium für Familie, Senioren, Sport, Gesundheit und Pflege

Sonnenberger Straße 2/2a
65193 Wiesbaden