Wissenschaftlichen Prognosen zufolge wird die Häufigkeit von Extremwetterereignissen, wie beispielsweise extrem heiße Tage, Tropennächte sowie langanhaltende Hitzewellen, im Zuge des Klimawandels weiter ansteigen.
In Hessen war der Sommer 2003 war der wärmste und 2022 der zweitwärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881. Darauf folgen die Sommer 2018 und 2019. Der Sommer 2022 erreichte mit 56 Sommertagen über 25 °C einen neuen Rekord. Die Sommermonate waren von Hitze und wochenlanger Dürre geprägt (HLNUG, Deutscher Wetterdienst).
Hitze
Hitze wirkt sich auf das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit aller Menschen aus und kann eine ernsthafte Gefahr für die Gesundheit darstellen. Hohe Temperaturen können den Organismus belasten, insbesondere, wenn gleichzeitig eine hohe Luftfeuchtigkeit herrscht und es keine ausreichende Abkühlung durch Wind gibt.
Für den Körper ist es bei hohen Temperaturen anstrengender die normale Körpertemperatur (ca. 37 °C) aufrecht zu erhalten. Das Herz-Kreislaufsystem wird so zusätzlich belastet. Außerdem kann vermehrtes Schwitzen zu Flüssigkeitsmangel führen. Gesundheitliche Folgen von Hitze sind zum Beispiel Hitzeerschöpfung, Hitzekrämpfe, Hitzschlag und Austrocknung. Im schlimmsten Fall kann Hitze lebensbedrohlich sein. Die extreme Hitze in 2022 führte, wie auch während früherer „Rekordsommer“ der letzten zwei Jahrzehnte, europaweit und auch in Deutschland und Hessen zu einer nachweislichen Übersterblichkeit in der Bevölkerung (RKI, HLPUG).
Hitze kann also die Lebensqualität und die Gesundheit aller Menschen beeinträchtigen. Gleichzeitig gibt es Menschen, die aufgrund unterschiedlicher Faktoren, beispielsweise ihres Alters, bestehender Vorerkrankungen (zum Beispiel Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen) oder schwieriger Lebensumstände, besonders gefährdet sind. Auch Menschen, die sich nicht selbst ausreichend schützen können, zum Beispiel Säuglinge und Kleinkinder, pflege- und betreuungsbedürftige Menschen, Menschen mit Behinderungen benötigen besondere Aufmerksamkeit, Unterstützung und Schutz durch ihre Mitmenschen. Auch Personen, die beruflich oder in ihrer Freizeit viel draußen unterwegs sind, müssen gut auf sich achten. Umso wichtiger ist es, Maßnahmen zum Schutz der Gesundheit zu ergreifen.
UV-Strahlung
Neben Hitze ist auch die Belastung durch UV-Strahlung ein ernstzunehmendes Gesundheitsrisiko, da sie kurz- und langfristig zu Erkrankungen von Haut und Augen führen kann. Insbesondere präventive Maßnahmen von Lebensbeginn an sind erforderlich, denn jeder Sonnenbrand erhöht das Hautkrebsrisiko. Hitze- und UV-Schutz-Maßnahmen gehen oft Hand in Hand.
Der Ozonabbau sowie der Klimawandel können die UV-Belastung der Bevölkerung auf unterschiedliche und komplexe Weise beeinflussen. Das veränderte Klima hat beispielsweise auch einen Einfluss auf das Verhalten der Menschen. So können zum Beispiel mehr sonnenreiche Tage im Jahr dazu führen, dass sich die Menschen vermehrt im Freien aufhalten. Damit steigt die individuelle UV-Belastung und ohne entsprechende Schutzmaßnahmen auch das Hautkrebsrisiko.
Bodennahes Ozon
Ozon ist ein farbloses Gas und besteht aus drei Sauerstoffatomen (O3). Es kommt in der Atmosphäre auch in Bodennähe vor. Dort kann es aufgrund seiner starken Reaktivität negative Auswirkungen entfalten. Bodennahes Ozon entsteht vor allem tagsüber bei hoher UV-Strahlung im Sommer und in Anwesenheit sogenannter Vorläufersubstanzen. Gemeinsam mit anderen Schadstoffen ist es der Hauptbestandteil von Sommersmog, insbesondere in Großstädten.
Ozon kann beim Menschen Reizungen der Augen und der Schleimhäute, Müdigkeit und Kopfschmerzen verursachen. Bei körperlich anstrengenden Aktivitäten und einer erhöhten und tieferen Atmung bei hohen Ozonwerten kann sich die Schädigung auf das Lungengewebe ausdehnen. Ein erhöhtes Risiko besteht zum Beispiel beim Sport im Freien zur Mittags- und Nachmittagszeit an sonnigen, heißen Tagen. Nachts sinken die Ozonwerte wieder, da Ozon bei fehlender UV-Strahlung durch natürliche chemische Reaktionen abgebaut wird.
Verhaltenstipps
An heißen Tagen können Hitze, UV-Strahlung und bodennahes Ozon die Gesundheit belasten und gefährden. Damit Sie Ihren Sommer dennoch genießen können, haben wir Informationen und Verhaltenstipps zusammengestellt, mit denen Sie Ihre Gesundheit und die Gesundheit Ihrer Mitmenschen schützen können. Unter Schutz vor Hitze und UV-Strahlung erfahren Sie, wie Sie sich und auch ihre Mitmenschen bei hohen Temperaturen schützen können.