Familienministerin Diana Stolz hat heute im Rahmen eines Festakts in der hessischen Staatskanzlei die Pflegemedaille des Landes Hessen an fünf Bürgerinnen und Bürger verliehen. Die vom Hessischen Ministerpräsidenten gestiftete Auszeichnung macht auf den Einsatz pflegender Angehöriger aufmerksam, die in herausragender Weise nahestehende Pflegebedürftige, kranke oder behinderte Menschen jahrelang unentgeltlich gepflegt und betreut haben. „Alle, die heute hier geehrt werden, stehen stellvertretend für die hunderttausenden pflegenden Angehörige in Hessen. Dabei sind sie in besonderer Weise Vorbilder, Beispiele für Nächstenliebe und Symbole für Verantwortung. Sie setzen sich dafür ein oder haben sich eingesetzt, dass ihnen nahestehende Menschen trotz aller Herausforderungen so lange wie möglich in ihrem eigenen Zuhause leben können“, erklärte Stolz.
Die Ministerin betonte, dass mehr als 86 (86,4) Prozent der Pflegebedürftigen zu Hause gepflegt werden. „Für pflegende Angehörige ist der Alltag oft eine große Herausforderung, die viel Kraft, Energie und Mut erfordert. Sie sind ein Beispiel für all diejenigen, die sich für ihre Lieben aufopfern, ihre eigenen Interessen hintenanstellen und oftmals an die Grenzen der eigenen Belastbarkeit gehen. Pflegende Angehörige müssten daher besonders entlastet werden“, so die Ministerin.
Entlastung und Unterstützung
Ein zentrales Angebot in diesem Zusammenhang sind die sogenannten Pflegestützpunkte, die inzwischen in allen hessischen Landkreisen und kreisfreien Städten eingerichtet wurden und durch Fördermittel zu Pflegekompetenzzentren ausgebaut werden können. „Sie lotsen die Menschen im besten Sinne des Wortes durch diese schwierige Situation. Pflegebedürftige und ihre Angehörigen erhalten wohnortnahe, passgenaue Beratung, die die örtlichen Angebote und Strukturen kennt“, so Stolz.
Das Land fördert außerdem innovative Modellprojekte in Kurzzeit- und Tagespflegeeinrichtungen, die ebenfalls eine wichtige professionelle Unterstützung für pflegende Angehörige darstellen. Ministerin Stolz hob hervor: „Pflege ist ein Thema, das uns alle betrifft. Oft sind es die nächsten Verwandten, die alters- oder krankheitsbedingt – manchmal auch ganz kurzfristig – pflegebedürftig werden. Pflegebedürftige Menschen und ihre Angehörigen brauchen in dieser schweren Lage unbedingt eigene Entlastung und Unterstützung.“