Eine Gruppe von ungefähr 30 Personen stehen unter einem herbstlichen Baum und halten teilweise Urkunden in den Händen.

Ministerium für Familie, Senioren, Sport, Gesundheit und Pflege

Pakt für Gesundheit berät Kinder- und Jugendmedizin

Anlässlich der Beratung des Aktionsplans „Netzwerk Kinder- und Jugendmedizin – Gesund aufwachsen in Hessen“ erklärte die hessische Gesundheitsministerin Diana Stolz: „Der Aktionsplan ist ein strategischer Impuls der Landesregierung für eine starke Kinder- und Jugendgesundheit in Hessen. Die heutige Sitzung zeigt, dass alle Partner im Gesundheitswesen in Hessen dieses Anliegen mittragen."

Die Ministerin betonte am Donnerstag im Frankfurter Universitätsklinikum, dass Kinder und Jugendliche „in jeder Hinsicht unsere besondere Aufmerksamkeit“ benötigen. Das gelte vor allen Dingen, wenn es darum gehe, „gesund und gesundheitlich gut betreut“ aufwachsen zu können.

„Der Aktionsplan betrachtet die Kinder- und Jugendmedizin erstmals systematisch in ihrer Gesamtheit – von der Geburt bis ins Jugendalter, von der Prävention über die Arzneimittel- und Akutversorgung bis hin zur psychosozialen Gesundheit, auch unter Einbeziehung der Versorgungsforschung“, so die Ministerin bei der Sitzung des Pakts für Gesundheit, dem eine Vielzahl von Akteuren des Hessischen Gesundheitswesens angehören. Mit dem Tagungsort wurde ein deutliches Zeichen gesetzt: Die Beratungen fanden in der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin des Universitätsklinikums Frankfurt statt. Die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen stand in der dritten Sitzung des Pakts für Gesundheit Hessen auf der Tagesordnung.

Experten geben Impulse für Frühgeborene und Versorgung

Wichtige Impulse gaben gleich drei renommierte Referenten zur Kinder- und Jugendmedizin. Dr. Ulrich Rochwalsky, der Leiter der Neonatologie der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Universitätsklinikum Frankfurt, erklärte: „Die Neonatologie der Universitätsmedizin freut sich über den Aktionsplan, der auch die Förderung der Frühchen Milchspende beinhaltet. Für die Frühgeborenen ist es das Allerbeste, wenn sie von Beginn an mit Spendenmilch von anderen Müttern unterstützt werden. Wir freuen uns sehr, dass das hessische Gesundheitsministerium uns damit unterstützt.“

Zur Verbesserung der Versorgung von Früh- und kranken Neugeborenen unterstützt das Land seit Mai 2024 die Frühchen Milchspende Frankfurt mit der Förderung einer Koordinierungsstelle beim DRK-Blutspendedienst. Insbesondere für Frühgeborene ist die Ernährung mit Muttermilch nach wissenschaftlicher Studie vorteilhaft. Erst im September hatte sich Stolz bei einem Besuch der Kinder- und Jugendmedizin in Frankfurt hierzu informiert. 

Dr. Burkhard Voigt, Kinderarzt und Mitglied der Vertreterversammlung der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen, stellte die kinderärztliche Videosprechstunde vor, die zu Randzeiten Eltern berät. Über achtzig Prozent der Fälle können abgeschlossen werden. Die Familien erhalten so Sicherheit und ersparen sich und den kranken Kindern vielfach lange Fahrtwege und Wartezeiten. Diese Sprechstunde hat Vorreitercharakter und ist familienfreundlich. „Ich freue mich, dass ich heute hier auf der Veranstaltung des hessischen Gesundheitsministeriums zum Aktionsplan unser innovatives Projekt der Videosprechstunde vorstellen kann, das seit dem 1. Oktober ein Regelangebot ist. Es ist die erste Videosprechstunde, die von den Kolleginnen und Kollegen auch im Homeoffice durchgeführt werden kann ­ – das ist einzigartig in der Bundesrepublik.“

Dr. Sebastian Becker, Ärztlicher Direktor der Darmstädter Kinderkliniken Prinzessin Margaret, erläuterte: „Kinder sind die Zukunft und ihre Gesundheit ein gemeinschaftliches Anliegen. Der Pakt für Gesundheit vom Land Hessen sorgt dafür, dass sich viele Akteure vernetzen. Hier in Frankfurt stelle ich unser Fortbildungsangebot für Erzieherinnen und Erzieher sowie für Lehrkräfte vor, das ihnen hilft, sicherer mit medizinischen Notfällen oder mit chronisch erkrankten Kindern umgehen zu können.“

In den Darmstädter Kinderkliniken Prinzessin Margaret werden Fortbildungsveranstaltungen für pädagogische Fachkräfte in Kindertageseinrichtungen und Lehrkräfte zum Umgang mit chronisch erkrankten Kindern in Kitas und Schulen angeboten. Das ist wertvoll für die Teilhabe der Kinder und auch für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

Umsetzung des Aktionsplans und Vernetzung der Akteure

Gemeinsam berieten die Paktmitglieder den Aktionsplan der Hessischen Landesregierung „Netzwerk Kinder- und Jugendmedizin – Gesund aufwachsen in Hessen“. „Auf die im Aktionsplan für Kinder- und Jugendmedizin definierten Zielsetzungen werden konkrete Maßnahmen folgen. Hier sind alle Paktpartner gefordert, sich einzubringen und die Diskussionsverläufe und passende Anregungen aus dem heutigen Tage werden wir einfließen lassen“, betonte Stolz. Dem Entwurf des Aktionsplans „Netzwerk Kinder- und Jugendmedizin – Gesund aufwachsen in Hessen“ gingen unter anderem Beratungen mit Kinder- und Jugendmedizinerinnen und ‑medizinern voraus. „Der heutige Austausch wird sicherstellen, dass wir gemeinsam die richtigen Schritte für die Umsetzung dieses umfassenden Plans gehen, damit Kinder und Jugendliche in Hessen gesund aufwachsen können“, ist Stolz überzeugt.

Im Rahmen des Pakts für Gesundheit Hessen sollen alle Akteurinnen und Akteure, die sich mit konkreten Versorgungsfragen beim Thema der Kinder- und Jugendgesundheit beschäftigen, vernetzt werden. Dieser Vernetzungsprozess wird auf der Fachebene mit den Paktmitgliedern weitergeführt.         

„Kinder sind keine kleinen Erwachsenen. Dieser Satz ist Auftrag: Wir wollen Versorgung kind- und jugendgerecht denken – verlässlich, wohnortnah, interprofessionell und wissenschaftlich fundiert. Wir gehen diesen Weg im Dialog, im Pakt für Gesundheit. Gemeinsam geben wir der nächsten Generation starke Startchancen“, erklärte die Hessische Gesundheitsministerin abschließend.

Die Paktpartner:

die Hessische Krankenhausgesellschaft, die Kassenärztliche Vereinigung Hessen, die Landesärztekammer, der Hausärzteverband, der Verband der Kinder- und Jugendärztinnen und -ärzte, die Psychotherapeutenkammer Hessen, das Universitätsklinikum Gießen und Marburg, der Bundesverband der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes, die Landeszahnärztekammer Hessen, die Kassenzahnärztliche Vereinigung, die Landesapothekerkammer Hessen, der Hessische Apothekerverband, die AOK Hessen, die Barmer, die Techniker Krankenkasse, der Verband der Ersatzkassen, die IKK classic, der BKK Landesverband Süd, die Knappschaft Bahn See, DAK Gesundheit, das Hessische Landesamt für Gesundheit und Pflege, die Hessische Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitsförderung und die Kommunalen Spitzenverbände der Hessische Landkreistag, der Hessische Städtetag und der Hessische Städte- und Gemeindebund

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Pressesprecherin Esther Walter

Esther Walter

Pressesprecherin

Hessisches Ministerium für Familie, Senioren, Sport, Gesundheit und Pflege

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