„Ich freue mich ein so großartiges und beispielhaftes Engagement für den inklusiven Sport heute auszeichnen zu dürfen, indem ich Frau Merten die Verdienstmedaille am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland aushändige. Seit mittlerweile fast zwei Jahrzehnten ist sie im Bereich der Blinden- und Sehbehindertenreportage aktiv, gründete 2014 die Regionalgruppen der Blinden- und Sehbehindertenreporter in Deutschland und unterstützt bundesweit als Blindenreporterin verschiedenste Sportveranstaltungen“, erklärte Stolz in der Hessischen Staatskanzlei.
Merten wurde am 17. März 1988 in Bad Soden am Taunus geboren, sie ist ausgebildete Industriekauffrau und hat in den vergangenen Berufsjahren unterschiedlichste Aufgaben im Bereich Marketing und Unternehmenskommunikation oder Ticketing und Zuschauerservice ausgeübt.
Bereits seit 2006 bringt Nadine Merten durch die Blinden- und Sehbehindertenreportage blinden und sehbehinderten Menschen das Spielgeschehen näher. „Das tut Frau Merten mit großem Herzblut und einem tiefen Verständnis für das, was Sport bedeuten kann: Gemeinschaft, Emotion, Spannung, Identifikation“, so Stolz. Ein besonderer Meilenstein war 2014 die Gründung der Regionalgruppen der Blinden- und Sehbehindertenreporter in Deutschland. Hier übernahm Nadine Merten von 2015 bis 2023 die Sprecherrolle der Regionalgruppe Südwest. „Sie waren die zentrale Schnittstelle zwischen den Reportern und der Deutschen Fußball Liga und brachten die Anliegen der sehbehinderten Fans mit großem Verantwortungsbewusstsein und Herzblut ein“, erläuterte die Staatsministerin das Wirken.
Besonderer Einsatz für Barrierefreiheit und Inklusion im Sport
Seit 2016 ist Merten Mitglied im Handicap Fanclub Nationalmannschaft und unterstützt bundesweit als Blindenreporterin verschiedenste Sportveranstaltungen. „Darüber hinaus übernahmen Sie eine besondere Aufgabe: Im Jahr 2016 begleiteten Sie eine Gruppe blinder Fußballfans zur Fußball-Europameisterschaft nach Frankreich. Von dort berichteten sie nicht nur für diese Gruppe, sondern für alle sehbehinderten Fußballfans in Deutschland via Telefon – eine enorme Leistung, die die Möglichkeiten des Sports als verbindendes Element eindrucksvoll unter Beweis stellt“, würdigte Stolz den Einsatz.
„Auch in schwierigen Zeiten, wie während der Corona-Pandemie, ließen Sie die sehbehinderten Fans nicht im Stich. Sie boten per Telefon Audiodeskription an, damit niemand auf die Nähe zum Sport verzichten musste. Ihr Einsatz führte schließlich dazu, dass mittlerweile in Frankfurt alle Eintracht-Spiele via Stream mit Audiodeskription verfügbar sind – ein Meilenstein für Barrierefreiheit und ein Verdienst, der maßgeblich Ihnen zu verdanken ist. Was ich hier nenne, sind nur einige Beispiele ihres breiten Engagements“, führte die Ministerin aus. Im Juli 2023 leitete Frau Merten die Audiodeskription bei den Special Olympics World Games in Berlin – ein Event, das für Inklusion und Vielfalt steht wie kaum ein anderes.
Abschließend betonte Stolz: „Ehrenamt ist das Fundament unserer Gemeinschaft. Es sind Menschen wie Sie, Frau Merten, die dieses Fundament tragen und stärken. Sie sind viel mehr als eine Blindenreporterin. Sie sind Wegbereiterin, Brückenbauerin, Netzwerkerin, Stimme – und vor allem: eine leidenschaftliche Vorkämpferin für mehr Teilhabe im und durch Sport.“