Ministerium für Familie, Senioren, Sport, Gesundheit und Pflege

Ministerin Stolz ehrt Preisträger der Aktion Generation

Wenn Geschichten Generationen verbinden, eine Bürgerwerkstatt den Zusammenhalt im Ortsteil stärkt, junge Menschen für Ältere den Einkauf übernehmen oder beim gemeinsamen Mittagstisch ein ganzes Quartier zusammenkommt – dann zeigt sich, wie vielfältig und lebendig der Gedanke der Aktion Generation in Hessen ist.

Für diesen Einsatz hat Familienministerin Diana Stolz am Freitag die Preisträgerinnen und Preisträger des Landeswettbewerbs „Aktion Generation – Lokale Familien stärken“ im historischen Saal des Hessischen Ministeriums der Justiz und für den Rechtsstaat ausgezeichnet.

„Die Projekte, die wir heute würdigen, gestalten das Leben für alle Generationen vor Ort attraktiv, gewinnbringend und lebenswert“, sagte Ministerin Stolz. „Sie stärken den Zusammenhalt, schaffen Begegnungsräume und fördern Solidarität – über klassische Familiengrenzen hinaus. In einer Gesellschaft, die zunehmend von Vereinzelung geprägt ist, verdienen diese Initiativen besonderen Dank und Respekt.“

Bereits zum elften Mal wurde der Wettbewerb durchgeführt – in diesem Jahr unter dem Motto „Engagement kennt keine Altersgrenzen – innovative Wege für eine starke Gemeinschaft“. Mit der Aktion Generation setzt das Land Hessen Impulse, die das Miteinander von Jung und Alt in den Mittelpunkt stellen.

„Der Begriff der lokalen Familie umfasst weit mehr als Verwandtschaftsbeziehungen“, erklärte Stolz. „Er beschreibt eine Gemeinschaft, in der Menschen verschiedener Altersgruppen füreinander da sind, sich gegenseitig unterstützen und voneinander lernen. Genau das fördern unsere Preisträgerinnen und Preisträger mit ihren kreativen Konzepten.“

Abschließend sagte die Ministerin: „Die heute ausgezeichneten Projekte zeigen eindrucksvoll, wie Engagement und Menschlichkeit Brücken zwischen den Generationen schlagen können. Sie sind Vorbilder für andere und machen deutlich: Zusammenhalt entsteht dort, wo Menschen füreinander da sind.“

Die Preisträgerinnen und Preisträger 2025

Förderverein Kita Nils Holgersson e. V., Kassel (15.000 Euro)

Projekt: „Geschichten verbinden Generationen – mit Herz, Hand & Ohr“

Das generationenübergreifende Projekt der Kita Nils Holgersson im Kasseler Stadtteil Süsterfeld-Helleböhn schafft über gemeinsames Vorlesen, Erzählen und kreatives Gestalten lebendige Begegnungsräume zwischen Kindern und älteren Menschen. Ehrenamtliche aus dem Quartier lesen regelmäßig vor – teils mehrsprachig, mit Rollenverteilung oder Puppen- und Bildertheater. In Kooperation mit dem Quartiersmanagement und dem Nachbarschaftstreff Rhönbalkon entstand zudem eine Verbindung zum lokalen Handarbeitstreff. Das Projekt kombiniert Sprachförderung, Medienbildung und soziales Miteinander auf beispielhafte Weise.

Vereinsgemeinschaft Rothemann e. V., Eichenzell (12.500 Euro)

Projekt: „Bürger.WERKstätte Rothemann – Engagement neu gedacht“

Die Bürger.WERKstätte Rothemann bietet einen offenen Raum für Engagement, Ideen und Begegnung – unabhängig von Alter, Herkunft oder Vereinszugehörigkeit. Der neu geschaffene multifunktionale Treffpunkt dient als Gemeinschaftslager, Ideenschmiede und Veranstaltungsort. Ziel ist es, bürgerschaftliches Engagement modern, familienfreundlich und flexibel zu gestalten – die Umweltaktionen oder kulturellen Initiativen stärken dabei vor allem das soziale Miteinander im ländlichen Raum.

Kinder- und Beratungszentrum Sauerland (KBS), Wiesbaden (12.500 Euro)

Projekt: „Das Sauerland is(s)t gut – der generationsübergreifende Mittagstisch“

Seit 2022 bringt der wöchentliche Mittagstisch Jung und Alt an einen Tisch. Eine ehrenamtliche Seniorengruppe kocht gemeinsam mit Kindern, Jugendlichen und weiteren Stadtteilbewohnerinnen und -bewohnern internationale Gerichte. Dabei entstehen Begegnung, Austausch und gegenseitige Unterstützung. Das Projekt beugt Vereinsamung vor und fördert soziale Kompetenzen bei jungen Menschen – für ein gelebtes „Wir“ im Stadtteil Sauerland.

Malteser Hilfsdienst e. V., Frankfurt am Main (7.000 Euro)

Projekt: „Malteser Einkaufsengel“

Der Einkaufsdienst wurde 2020 als Corona-Hilfe ins Leben gerufen und hat sich zu einem festen Begegnungsangebot entwickelt. Junge Freiwillige übernehmen regelmäßig Einkäufe für ältere und gesundheitlich eingeschränkte Menschen. Daraus entstehen feste Tandems, die Generationen verbinden. Aktuell bestehen 38 solcher Partnerschaften. Künftig soll die Zusammenarbeit mit Schulen ausgebaut werden, um junge Menschen frühzeitig für soziales Engagement zu gewinnen.

Billabong – Familienzentrum Riedberg e. V., Frankfurt am Main (Anerkennungspreis, 2.500 Euro)

Projekt: „Das Hühner-Projekt“

Im „Hühner-Projekt“ übernehmen Seniorinnen und Senioren gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern Patenschaften für Hühner. Ziel ist es, Einsamkeit im Alter zu lindern und zugleich den generationenübergreifenden Austausch zu fördern. Als Mehrgenerationenhaus legt das Familienzentrum besonderen Wert auf verbindende Aktivitäten zwischen Jung und Alt. Darüber hinaus setzt das Projekt auf Nachhaltigkeit, Ressourcenschonung sowie Tierschutz – und vermittelt Kindern wie Erwachsenen gleichermaßen Wissen über ökologische Zusammenhänge und Verantwortung.

Studierendengruppe „Sozialraumorientierung“, Khaled Hussein, Nizam Al-Najjar, Helena Habermann; Wiesbaden (Anerkennungspreis, 500 Euro)

Projekt: „(Kennen-)Lerntaxi“

Das „(Kennen-)Lerntaxi“ ist eine von Studierenden der Hochschule RheinMain entwickelte Projektidee: Jüngere Menschen unterstützen mobilitätseingeschränkte Seniorinnen und Senioren bei Fahrten im Alltag und ermöglichen so mehr Teilhabe und persönliche Begegnungen. Die Auszeichnung mit dem Anerkennungspreis soll die Studierendengruppe dazu ermutigen, weiterhin kreative Ansätze zu entwickeln, um das Miteinander der Generationen in Hessen nachhaltig zu stärken.

Kontakt

Pressesprecherin Esther Walter

Esther Walter

Pressesprecherin

Hessisches Ministerium für Familie, Senioren, Sport, Gesundheit und Pflege

Sonnenberger Straße 2/2a
65193 Wiesbaden