Zwei Frauen stehen nebeneinander auf einem Balkon. Hinter ihnen sind Bäume zu sehen.

Ministerium für Familie, Senioren, Sport, Gesundheit und Pflege

Hessischer Fußball-Verband erhält 91.000 Euro für Prävention im Sport

„Kinderschutz ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe – und der Sport trägt dabei eine besondere Verantwortung. Deshalb muss hier genau hingeschaut und Mut gemacht werden, Dinge zu benennen, wenn Fehlverhalten sichtbar wird. Prävention und eine klare Information sind das A und O für den Kinderschutz im Sport“, betonte Diana Stolz, Hessische Ministerin für Familie, Senioren, Sport, Gesundheit und Pflege, nach einem Gespräch mit der Präsidentin des Hessischen Fußballverbandes (HFV), Prof. Dr. Silke Sinning. „Der Hessische Fußballverband setzt sich mit der notwendigen Ernsthaftigkeit für den Kinderschutz ein – dafür danke ich dem Verband und Silke Sinning als starke hessische Stimme auch im DFB persönlich.“ Die HFV-Präsidentin Sinning ist zurzeit die einzige weibliche Vorsitzende der 21 DFB-Landesverbände.

Zuletzt hatte Hessen auf der Sportministerkonferenz in Heidelberg unterstrichen, dass die Länder den Prozess zur Gründung eines Zentrums für Safe Sport durch den Bund aktiv begleiten werden. Die Ministerin überreichte zudem für Maßnahmen im Bereich gesellschaftlicher Verantwortung einen Förderbescheid in Höhe von 91.000 Euro an den HFV. Mit dem Geld werden unter anderem Maßnahmen, die Gewalt und Diskriminierung im Fußball gezielt entgegenwirken und das Leuchtturmprojekt „Fair Play Hessen“ mitfinanziert.

Kinderschutz wird zum festen Bestandteil der Traineraus- und -fortbildung

Mit der Einführung des „Safeguarding“-Ansatzes wird Kinderschutz zum festen Bestandteil der Traineraus- und -fortbildung – von der Basis bis zur Lizenzstufe. Das Konzept folgt den Leitlinien der UEFA Child Safeguarding Policy und legt den Fokus auf Prävention, Sensibilisierung und klare Handlungskompetenzen. So lernen Trainerinnen und Trainer, Vereinsverantwortliche und Ehrenamtliche, wie sie Kinder im Fußballumfeld schützen, Grenzüberschreitungen erkennen und richtig reagieren können.

„Kinderschutz darf nicht erst beginnen, wenn etwas passiert ist“, unterstreicht Silke Sinning. „Wir wollen, dass Schutz, Vertrauen und Aufklärung selbstverständlich zur Ausbildung gehören. Das ist gelebte Verantwortung – für unsere Kinder und für die Zukunft des Sports.“

Safe Sport: Hessische Initiative auf Bundesebene

Die Sicherheit im Sport wird aktuell auch an anderer Stelle gestärkt: Auf der 52. Sportministerkonferenz 2025 in Heidelberg im Oktober wurde unter hessischer Federführung beschlossen, den Aufbau eines Zentrums für Safe Sport (ZfSS) aktiv zu begleiten. Das Zentrum bündelt künftig Prävention, Intervention und Aufarbeitung interpersonaler Gewalt. Sportorganisationen sind in der Verantwortung, Betroffene zu schützen sowie Täterinnen und Täter konsequent auszuschließen.

„Die Schaffung einer unabhängigen Struktur, die Opfern eine Stimme gibt und Prävention sowie Aufarbeitung stärkt, ist ein entscheidender Schritt für sicheren Sport in Hessen und Deutschland“, betonte Stolz.

Die Gründung des Zentrums für Safe Sport durch den Bund ist für das Frühjahr 2026 vorgesehen. Es wird in enger Abstimmung mit den Landessportbünden und der Unabhängigen Ansprechstelle des Vereins Safe Sport e. V. aufgebaut. So sollen Synergien zwischen Spitzen- und Breitensport genutzt werden, um Gewalt im Sport vorzubeugen.

Frauenfußball: Wachstum und Förderung in Hessen

Hessen ist ein wichtiger Standort für den Frauenfußball und war Gastgeber der Frauen-WM 2011 (Finale in Frankfurt). Für die Frauen-EM 2029 bewirbt sich der DFB; Frankfurt gehört zu den acht potentiellen Spielorten. Die UEFA entscheidet voraussichtlich am 3. Dezember 2025 über die Vergabe des Turniers.

„Wir wollen den Frauen- und Mädchenfußball nicht nur sportlich stärken, sondern auch sichere Rahmenbedingungen schaffen. Hessen bietet dafür beste Voraussetzungen“, sagte Stolz.

Fair Play und gesellschaftliche Verantwortung

Ein Beispiel der Zusammenarbeit zwischen dem Hessischen Ministerium für Familie, Senioren, Sport, Gesundheit und Pflege und dem HFV war die Fußball-Europameisterschaft 2024, bei der mit den Fußballkreisen ein Programm umgesetzt wurde, das die Rolle des Miteinanders und den Fair-Play-Gedanken in den Mittelpunkt stellte. Im Netzwerk Fair Play Hessen werden Maßnahmen gebündelt, um den Fußball zu einem sicheren Erlebnis zu machen, einschließlich Gewaltprävention, Integration, Toleranz, Inklusion und Extremismusprävention.

„Hessen zeigt, dass Sport und Fußball mehr können als Ergebnisse und Tabellen. Wenn Verantwortung, Werte und Bildung miteinander verbunden werden, entsteht eine Vorbildfunktion weit über den Sport hinaus“, erklärte die Ministerin abschließend.

Kontakt

Pressesprecherin Esther Walter

Esther Walter

Pressesprecherin

Hessisches Ministerium für Familie, Senioren, Sport, Gesundheit und Pflege

Sonnenberger Straße 2/2a
65193 Wiesbaden