„Pflegebedürftigkeit bringt oftmals viele Herausforderungen mit sich. Die hessische Landesregierung steht an der Seite der Menschen, die pflegen oder Pflege benötigen“, so Stolz.
Resilienz stärken - Pflegefähigkeit erhalten
Das Korbacher Modellprojekt „Starkes Miteinander“ unterstützt pflegende An- und Zugehörige über Schulungs- und Begegnungsformate, damit sie einen guten Umgang mit belastenden Situationen erlernen. Das Projekt zielt darauf ab, die Resilienz und Selbstreflexion der Pflegenden zu stärken und ihre Pflegefähigkeit zu erhalten. „Mehr als 86 Prozent der pflegebedürftigen Menschen werden zu Hause versorgt. Die An- und Zugehörigen leisten dabei Außerordentliches, damit die Menschen weiterhin im eigenen Zuhause bleiben können. Das unterstützt das Land Hessen mit den geförderten Projekten, die Pflegende entlasten, stärken oder die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf fördern“, erläuterte die Ministerin. Die Unterstützung des Modellprojekts erfolgt im Zuge der zweiten Förderperiode des Programms „Innovative Modellprojekte in der Kurzzeit-, Tagespflege und in ambulanten Wohnformen“.
„Starkes Miteinander bedeutet für mich, dass pflegende Angehörige nicht allein gelassen werden“, erläutert Einrichtungsleiterin Ribana Klabunde. „Insbesondere am Wochenende, wenn betreuende Einrichtungen bzw. Betreuungsangebote nicht verfügbar sind, haben es pflegende Angehörige besonders schwer.
Unsere Initiative möchte genau hier helfen, indem wir den pflegenden Angehörigen eine Auszeit vom Alltag und den Austausch mit anderen Pflegenden ermöglichen. Gleiches gilt für die Pflegeempfangenden – sie werden hier bestens betreut, sind in Gemeinschaft und erleben Abwechslung. Wir wünschen uns möglichst viele ehrenamtliche Helferinnen und Helfer, die uns in diesem Leuchtturm-Projekt unterstützen und im starken Miteinander Lebensfreude schenken.“
Der Korbacher Bürgermeister Stefan Kieweg ergänzt: „Mit dem Projekt ‚Starkes Miteinander‘ stärken wir das gemeinschaftliche Leben vor Ort und entlasten pflegende Angehörige dort, wo sie es dringend brauchen. Durch den Einsatz ehrenamtlicher Helferinnen und Helfer schaffen wir Unterstützung im Alltag der Familien und setzen zugleich ein starkes Zeichen für den Zusammenhalt und das Miteinander in unserer Stadt. Eine großartige Initiative des Haus am Nordwall, die wir als Stadt Korbach gerne unterstützen. Die finanzielle Förderung des Landes ermöglicht es uns, diese wichtige Hilfe nachhaltig auszubauen und damit Lebensqualität und Würde für Angehörige deutlich zu erhöhen.“
Hintergrund der Förderung
In Hessen wurde Ende 2023 mit 86,4 Prozent die Mehrheit der pflegebedürftigen Menschen zu Hause versorgt. Um auch weiterhin möglichst vielen Menschen eine Pflege im eigenen häuslichen Umfeld zu ermöglichen, braucht es flexible Angebote in der Kurzzeit- und Tagespflege sowie in ambulanten Wohnformen.
Diese Angebotsformen entlasten pflegende An- und Zugehörige und sichern die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf. Im Mittelpunkt steht die nachhaltige Entlastung pflegender Angehöriger.
Stolz betonte: „Pflege ist ein menschliches Miteinander. Deshalb unterstützen wir Projekte, die Pflege neu denken. Gerade in einer älter werdenden Gesellschaft brauchen wir starke Impulse, die Pflege zukunftsfähig und menschlich zu gestalten.“
Mit dem Förderprogramm „Innovative Modellprojekte in der Kurzzeit-, Tagespflege und in ambulanten Wohnformen“ werden nicht-investive Projekte unterstützt, die hessenweit übertragbar sind und sowohl die häusliche Versorgung als auch die Quartiersentwicklung sowie die Schnittstellen zwischen Krankenhaus, Reha und Pflege verbessern. Dazu gehören die Entwicklung neuer Quartierskonzepte und Unterstützungsangebote, die bedarfsgerechte Weiterentwicklung von Angebotsstrukturen – etwa durch erweiterte Öffnungszeiten oder eine bessere Fallsteuerung – sowie die Optimierung von Übergängen zwischen den Sektoren. Ebenso umfasst die Förderung die Modernisierung von Alltagsprozessen, beispielsweise durch digitale Anwendungen oder kultursensible Pflege, sowie die Erprobung von Strategien zum Umgang mit herausforderndem Verhalten. Das Förderprogramm im Bereich der Zukunftsaufgabe Pflege wurde im April dieses Jahres ausgeweitet. Freie Träger, Kommunen sowie andere Organisationen von Pflegeheimen mit Sitz in Hessen konnten bis zum 30. Juni 2025 Förderanträge einreichen.