Diana Stolz hält einen Verdienstorden in den Händen und steht neben Prof. Dr. Ferdinand M. Gerlach, der eine Urkunde präsentiert. Hinter ihnen sind die Flaggen von Europa, Deutschland und Hessen zu sehen.

Ministerium für Familie, Senioren, Sport, Gesundheit und Pflege

Gesundheitsministerin Stolz ehrt Prof. Gerlach für Allgemeinmedizin

Gesundheitsministerin Diana Stolz hat Prof. Dr. Ferdinand Michael Gerlach das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen, in Anerkennung seiner langjährigen und weitreichenden Verdienste um die Allgemeinmedizin, die gesundheitspolitische Gestaltung und die Versorgung der Bevölkerung.

„Mit seiner wissenschaftlichen Expertise, seiner Stimme als kritischer Gesundheitsweiser und seinem Einsatz in Praxis, Lehre und politischer Beratung hat Professor Gerlach zentrale Weichen in unserem Gesundheitssystem mitgestellt. Seine Arbeit wirkt über Hessen weit hinaus“, sagte die Ministerin.

Professor Gerlach, geboren 1961 in Marsberg, ist Facharzt für Allgemeinmedizin und seit 2004 Direktor des Instituts für Allgemeinmedizin an der Johann Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt am Main. Zuvor war er bereits am Institut in Schleswig-Holstein tätig. Er war Präsident der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM), ist Vorsitzender der Deutschen Stiftung für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DESAM) und über viele Jahre ein Mitglied und schließlich Vorsitzender des Sachverständigenrats Gesundheit und Pflege. Letzterer trägt die Verantwortung für wichtige Gutachten der Entwicklung im Gesundheitswesen der Bundesrepublik Deutschland – etwa zur Digitalisierung des Gesundheitswesens während der Corona-Pandemie.

Als Gesundheitsweiser setzte sich Prof. Gerlach kritisch mit falschen Anreizen im Gesundheitssystem auseinander, forderte eine bessere Verzahnung der Kliniken mit der ambulanten Versorgung, die Neuorganisation der Notfallversorgung und die koordinierte Versorgung chronisch kranker Menschen.

Sein Engagement reicht darüber hinaus: In Gremien wie der Bundesärztekammer, dem Gemeinsamen Bundesausschuss und im Aktionsbündnis Patientensicherheit sowie in Projekten wie „Jeder-Fehler-zählt“ und „Landpartie“ setzt er Impulse, fördert Patientensicherheit, verbessert die Ausbildung und Versorgung in ländlichen Regionen und sensibilisiert für diagnostische sowie therapeutische Überversorgung. „Ihrem unermüdlichen Einsatz für die Gesundheitsversorgung in Hessen und darüber hinaus gebührt mein tiefster Dank“, betonte die Ministerin abschließend.

Hintergrund

Der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland ist die höchste allgemeine Auszeichnung, die Deutschland für Verdienste um das Gemeinwohl vergibt. Das Verdienstkreuz am Bande ist eine der Stufen des Ordens. Es wird Persönlichkeiten verliehen, die sich in besonderem Maße durch außerordentliche Leistungen in sozialen, wissenschaftlichen, gesundheitlichen oder kulturellen Bereichen hervorgetan haben.