„Schnelle Hilfe von oben: die Luftrettung spielt eine wichtige Rolle als ergänzendes System des Rettungsdienstes. Sie trägt im Zusammenspiel mit dem bodengebundenen Rettungsdienst und den Leitstellen entscheidend dazu bei, dass im Notfall eine frühzeitige Therapie und oftmals lebensrettende Behandlung erfolgen kann. Ihre Arbeit ist von unschätzbarem Wert“, betonte die Gesundheitsministerin. Zudem hat die Ministerin vor Ort Prof. Dr. Simon Little mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet (gesonderte Meldung).
Für die Johanniter Luftrettung hat der Flugplatz in Reichelsheim eine besondere Bedeutung. Hier steht die Ersatz- und Verstärkungsmaschine „ITH Christoph Mittelhessen“ für das Luftrettungszentrum Gießen (ITH Christoph Gießen) im Dienst. Diese Maschine kommt zum Einsatz, wenn die Stamm-Maschine in Gießen nicht verfügbar ist oder länderübergreifende Langstreckenverlegungen durchgeführt werden müssen. Die Ministerin informierte sich bei einem gemeinsamen Rundgang mit Landesvorstand und Geschäftsführer Oliver Meermann über den Flugplatz in Reichelsheim, an dem „Christoph Mittelhessen“ seit 1995 stationiert ist und dessen Einsatzgebiet sich auf Hessen, Rheinland-Pfalz, Bayern und Baden-Württemberg erstreckt.
„Im Namen der Johanniter, der Johanniter Luftrettung und der Heli-Flight JLR danke ich Frau Ministerin Stolz, dass die Aushändigung des Bundesverdienstkreuzes an Simon Little in unseren Räumlichkeiten am Flugplatz Reichelsheim stattfinden konnte und sie sich überdies die Zeit genommen hat, um sich ein persönliches Bild von der Leistungsfähigkeit der Johanniter Luftrettung am Standort Mittelhessen zu machen. Das große Interesse an unserem angeschlossenen Flugbetrieb mit Werft und Flugschule, hat uns alle besonders gefreut. Die bemerkenswerte Laudatio auf unseren Kollegen und Johanniter-Vizepräsidenten Simon Little sowie den angeregten Austausch während des Rundgangs über den Flugplatz wissen wir sehr zu schätzen“, Oliver Meermann, Johanniter-Landesvorstand in Hessen, Rheinland-Pfalz und Saar sowie Geschäftsführer Johanniter Luftrettung.
Luftrettung leistet wertvolle Arbeit
Im Jahr 2024 wurden von Reichelsheim aus insgesamt 527 Einsätze mit 52.323 Flugminuten geflogen. Es wurden insgesamt 506 Patienten versorgt, von denen sieben vom Hubschraubernotarzt im Rettungswagen (RTW) bodengebunden begleitet wurden. An den Standorten Gießen und Reichelsheim arbeiten in dem Verbundsystem 21 Pilotinnen und Piloten, 29 Ärztinnen und Ärzte sowie 44 Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitäter.
Insgesamt haben die fünf in Hessen stationierten Zivilschutz-, Rettungs- und Intensivtransporthubschrauber im vergangenen Jahr etwa 5.000 Rettungseinsätze durchgeführt, der überwiegende Teil (ca. 75 Prozent) waren primäre Notfalleinsätze, ein kleinerer Teil Sekundäreinsätze (Patientenverlegungen zwischen Krankenhäusern).
„Die Luftrettung leistet wertvolle Arbeit und spielt eine wichtige Rolle in der notfallmedizinischen Versorgung der Patienten. Ich danke allen Menschen die sich, egal ob im medizinischen, technischen, politischen oder Verwaltungsbereich jetzt und in Zukunft in der Notfallversorgung einsetzen“, betonte Stolz abschließend.
Weiterführende Informationen
Durch das Zusammenwirken von Leitstellen, Luftrettung und bodengebundenem Rettungsdienst kann jeder in Hessen liegende Notfallort schnell erreicht werden Die fundierte Ausbildung der eingesetzten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter trägt wesentlich zum Erfolg bei.
Die Zivilschutz- und Rettungshubschrauber sind täglich von sieben Uhr morgens bis Sonnenuntergang verfügbar. Jede Crew besteht aus einem Piloten, einem Notarzt und einem Notfallsanitäter. Sie sind ein eingespieltes Team, das am Notfallort optimal zusammenarbeitet.
Die Hubschrauber der Luftrettung haben durch ihren schnellen, von den Verkehrsverhältnissen weitgehend unabhängigen Anflug bei bestimmten Einsätzen einen taktischen Vorteil gegenüber Rettungswagen und Notarzteinsatzfahrzeugen. Sie werden deshalb von der Leitstelle vor allem dann alarmiert, wenn der bodengebundene Rettungsdienst – der Rettungswagen oder das Notarzteinsatzfahrzeug – nicht mit gleicher Schnelligkeit den Notfallort erreichen können oder wenn ein Notfallpatient über eine größere Distanz in ein geeignetes Krankenhaus gebracht werden muss. Die Kosten für Hubschraubereinsätze in der Luftrettung werden von der Krankenkasse des Patienten getragen.