Mehrere Personen stehen vor Gebäude und halten Förderbescheid in den Händen.

Ministerium für Familie, Senioren, Sport, Gesundheit und Pflege

Gesundheits- und Familienministerin Diana Stolz besucht Pflegeheim DOREAFAMILIE

Gesundheits- und Familienministerin Diana Stolz: „Das Pflegeheim will Brücken in die Nachbarschaft und Umgebung bauen und so Gemeinschaftserlebnisse für die Bewohnerinnen und Bewohner stiften.“

Anlässlich der Behandlung des Pflegeassistenzgesetzes und des Pflegekompetenzgesetzes im Deutschen Bundesrat nimmt die Hessische Gesundheits- und Familienministerin Diana Stolz heute die Pflege in Hessen erneut vor Ort in den Blick und betonte „Pflege geht uns alle an“. Bei Ihrem Besuch im Pflegeheim DOREAFAMILIE Eduard Schwerzel in Flörsheim übergab die Ministerin eine Landesförderung in Höhe von 150.000 Euro, die dazu beitragen sollen, die „Menschen der Einrichtung mit ihrer Umgebung in Kontakt“ zu bringen. „Ich freue mich, dass ich dem Pflegeheim DOREAFAMILIE hier heute einen Förderbescheid in Höhe von 150.000 Euro übergeben kann. Mit den Mitteln aus der zweiten Förderphase des Programms „Pflegeheim – Mitten im Leben“ wird die Einrichtung Brücken in die Nachbarschaft und die Umgebung bauen und so Gemeinschafserlebnisse für die Bewohnerinnen und Bewohner stiften“, erklärte Stolz zur Verwendung der Mittel.

Projekt „Koordinierungsstelle LebensRaum – Gemeinsam im Quartier“

Mit dem Projekt „Koordinierungsstelle LebensRaum – Gemeinsam im Quartier“ setze die DOREAFAMILIE Flörsheim ein „starkes Zeichen gegen soziale Isolation und für mehr Teilhabe“ von Pflegeheimbewohnerinnen und -bewohnern, so die Ministerin. „Ausgangspunkt ist die Erkenntnis, dass sich viele ältere Menschen in stationären Einrichtungen aus dem gesellschaftlichen Leben zurückzuziehen. Gleichzeitig gibt es im sozialen Umfeld zahlreiche Ressourcen – Vereine, Schulen, Kirchengemeinden oder ehrenamtliche Initiativen –, deren Potenziale bislang nicht ausreichend miteinander vernetzt werden. Hier setzt unsere Förderung an und unterstützt eine Koordinierungsstelle für diese Aufgaben“, erläuterte Stolz und unterstrich dabei besonders die Bedeutung der individuellen Gestaltung vor Ort: „Nur wer die Menschen und Strukturen in der Umgebung kennt, kann passende, nachhaltige Projekte umsetzen.“

Die Gesundheits- und Familienministerin betonte, dass es viele Antworten darauf geben könne, wie Pflege aussehen könne. Allen gemeinsam sei, dass es eine der „großen Zukunftsaufgaben unserer Gesellschaft“ sei. Stolz betonte, wie wichtig es sei, dass der Bund ganz aktuell das Pflegeassistenzgesetz und das Pflegekompetenzgesetz anpacke. „Wir müssen die Rahmenbedingungen so gestalten, dass es den Pflegekräften leichter gemacht wird, ihren Beruf auszuüben. In diesem Zeichen stehen die geplanten Gesetze. Ich konnte mich kürzlich in einer Pflegeeinrichtung in Dreieich gemeinsam mit der Bundesgesundheitsministerin davon überzeugen, dass die Mitarbeitenden genau das benötigen: sie möchten mehr Verantwortung ohne dauerndes, vielfach kompliziertes Rückkoppeln, einfachere Prozesse und weniger Bürokratie.“

Programm „Pflegeheim – Mitten im Leben“

Das Förderprogramm „Pflegeheim – Mitten im Leben“ wurde im Frühjahr 2024 vom Hessischen Ministerium für Familie, Senioren, Sport, Gesundheit und Pflege ins Leben gerufen. Ziel des Programms ist es, die soziale Teilhabe von Bewohnerinnen und Bewohnern stationärer Pflegeeinrichtungen zu stärken und der vielfach erlebten Einsamkeit im Alter aktiv Angebote entgegenzustellen. Kern des Konzepts ist die verbesserte Einbindung von Pflegeheimen in das gesellschaftliche Leben vor Ort, etwa durch Kooperationen mit Vereinen, Kitas, Nachbarschaftsinitiativen oder Kultur- und Sporteinrichtungen. So soll Pflege über die Versorgung hinaus, Teilhabe und Miteinander ermöglichen.

Dazu werden gezielt Koordinierungsstellen in den Einrichtungen gefördert, die Netzwerkarbeit leisten und Begegnungsformate entwickeln – angepasst an die jeweiligen lokalen Gegebenheiten.

Im Rahmen des ersten Förderaufrufs wurden zwölf Einrichtungen in ganz Hessen ausgewählt, die mit einer Gesamtsumme von über 1,4 Mio. Euro gefördert wurden.

Gesetze im Bundesrat prägen die Zukunft der Pflege

Im Bundesrat werden heute zwei Gesetze beraten, die die Zukunft der Pflege maßgeblich prägen werden – das Pflegefachassistenzgesetz und das Pflegekompetenzgesetz. Das Pflegefachassistenzgesetz schafft erstmals ein einheitliches, klares Berufsbild für die Pflegeassistenz. Künftig wird die Ausbildung bundeseinheitlich geregelt, dauert 18 Monate und ist mit einer angemessenen Vergütung versehen. Damit wird der Einstieg in die Pflege attraktiver und besser planbar – das ist ein wichtiges Signal an junge Menschen.

Das Pflegekompetenzgesetz wiederum stärkt die Rolle der Pflegefachkräfte. Leistungen, die bislang Ärztinnen und Ärzten vorbehalten waren, können künftig eigenverantwortlich von Pflegekräften übernommen werden – etwa beim Diabetesmanagement, in der Wundversorgung oder in der Betreuung von Menschen mit Demenz. Damit wird anerkannt, was die Fachkräfte schon lange leisten können.

Dazu kommen konkrete Entlastungen – weniger Bürokratie, vereinfachte Dokumentation, der Abbau von Doppelprüfungen. All das sind Maßnahmen, die den Arbeitsalltag verbessern werden.

Kontakt

Pressesprecherin Esther Walter

Esther Walter

Pressesprecherin

Hessisches Ministerium für Familie, Senioren, Sport, Gesundheit und Pflege

Sonnenberger Straße 2/2a
65193 Wiesbaden

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