Absenkung des Grenzwertes für Blei im Trinkwasser
Die Festlegung des Grenzwertes für Blei im Trinkwasser dient dem Schutz der Bevölkerung. In diesem Kontext gilt es aber auch, Trinkwasserleitungen aus Blei, die eine gesundheitsgefährdende Altlast sind, zu sanieren. Dass Blei gesundheitsschädlich ist, ist schon seit Jahrzehnten bekannt und doch sind Bleileitungen noch immer in einigen Altbauwohnungen vorhanden. Aus diesen Rohrleitungen kann Blei gelöst werden und in das Trinkwasser übergehen.
Verbraucherschutz noch stärker im Fokus
Zum Schutz der Verbraucher regelt die Trinkwasserverordnung die maximal zulässige Konzentration von Blei im Trinkwasser. Diese darf nach Ende der Übergangszeit zum 1. Dezember 2013 maximal 10 Mikrogramm Blei pro Liter Wasser betragen. Dieser verschärfte Grenzwert kann in der Regel nur erreicht werden, wenn keine Bleileitungen in der Hausinstallation vorhanden sind.
Wer ist betroffen? Was kann ich als Betroffener tun?
Vielen Verbrauchern ist das gesundheitliche Risiko durch die Bleibelastung nicht bewusst. Zudem wissen sie häufig nicht aus welchem Material ihre Hausinstallationen bestehen. Besondere Vorsicht gilt für Säuglinge, Kleinkinder und Schwangere. Deswegen raten wir: informieren Sie sich bei Ihren Vermietern und HausverwaltungenBetroffen sind Häuser die bis in die frühen 1970er Jahre erbaut wurden. Seit 1973 ist die Verwendung von Bleileitungen für Trinkwasser-Installationen verboten. Insbesondere Mieterinnen und Mietern von Altbauwohnungen wird empfohlen sich bei ihrem Vermieter über die Beschaffenheit der Hausinstallationen zu erkundigen, beziehungsweise zu erfragen, ob das Trinkwasser auf Blei untersucht wurde. Bei überhöhten Bleiwerten sind die Vermieter zum Austausch der Leitungen verpflichtet. Auch sind die Vermieter verpflichtet den Verbraucher zu informieren, sobald eine Blei-Belastung des Trinkwassers festgestellt wird.
Des Weiteren können sichtbare Trinkwasserleitungen selbständig überprüft werden. Bleileitungen sind besonders weich und biegsam. Sie sind häufig in Ecken durchgängig gebogen und können leicht mit den Fingernägeln eingeritzt werden.
Den Verantwortlichen wird empfohlen zu prüfen, ob noch Bleileitungen installiert sind und sich gegebenenfalls an Installateur-Fachbetriebe zu wenden. Diese befolgen die allgemein anerkannten Regeln der Technik und können die richtigen Materialien für den Austausch auswählen. Hierbei gilt es auch das Zusammenspiel von Trinkwasserleitung und vorherrschender Wasserzusammensetzung zu beachten, da das Trinkwasser regional unterschiedliche chemische und korrosive Eigenschaften aufweist.
Weiterführende Informationen
Listen von Installateur-Fachbetrieben sind bei den Wasserversorgern zu erfragen, oder wenden Sie sich an den Fachverband Sanitär Heizung und Klimatechnik (SHK) hier in Hessen. Weitere Informationen erhalten Sie bei den Gesundheitsämtern, sowie auf den Internetseiten des Umweltbundesamtes oder dem Deutschen Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW).