Reisen mit Betäubungsmitteln

Nicht nur an Opiate denken.

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Einige Arzneimittel fallen unter das Betäubungsmittelgesetz. Diese können von Hausärzten oder Fachärzten verschrieben werden und wurden in den letzten Jahren verstärkt eingesetzt.

Dazu gehören:

  • viele starke Schmerzmittel,
  • Substitutionsmittel für Suchtkranke,
  • aber auch das häufig bei ADHS eingesetzte Arzneimittel Methylphenidat
    (bspw. unter dem Handelsnamen „Ritalin“ bekannt).

Für alle Betäubungsmittel müssen besondere Sicherheitsmaßnahmen beachtet werden, über die Ihnen Ihre Ärztin oder Ihr Arzt oder Ihre Apotheke Auskunft geben kann.

Besonders häufig werden Fragen zum Reisen mit Betäubungsmitteln gestellt. Um Betäubungsmittel mit ins Ausland nehmen zu können, wird eine Bescheinigung benötigt. Die Bescheinigungen müssen in Hessen von den Gesundheitsämtern beglaubigt werden. Die Kontaktdaten für das Gesundheitsamt, das für Ihre Ärztin oder Ihren Arzt zuständig ist, finden Sie unten bei "Links".

Bescheinigungen:

Bitte beachten Sie, dass es zwei verschiedene Formulare gibt.

Reisen innerhalb des Schengen-Bereichs:

Die folgenden 29 Länder gehören zum Schengen-Bereich: Belgien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Island, Italien, Kroatien, Lettland, Liechtenstein, Litauen, Luxemburg, Malta, Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, Schweiz, Slowakei, Slowenien, Spanien, Tschechische Republik und Ungarn.

Reisen in die Schengen-Staaten Bulgarien und Rumänien

Trotz des Beitritts der Länder Bulgarien und Rumänien zum Schengen-Bereich, setzen diese Länder derzeit (noch) nicht alle Bestimmungen des Schengener Durchführungsabkommens um. Seit dem 31. März 2024 wurden die Personenkontrollen an den Luft- und Seebinnengrenzen zu und zwischen Bulgarien und Rumänien abgeschafft, an den Landbinnengrenzen werden jedoch weiterhin Personenkontrollen durchgeführt. Derzeit ist nicht absehbar, wann die weiteren Bestimmungen des Schengener Durchführungsabkommens umgesetzt werden. Weitere Informationen finden Sie hier.Öffnet sich in einem neuen Fenster

Daher empfehlen wir bei Reisen mit Betäubungsmitteln in die Länder Bulgarien und Rumänien sich zunächst vorab mit der entsprechenden diplomatischen Vertretung in Verbindung zu setzen und zu erfragen, welche beglaubigte Reisebescheinigung benötigt wird. Die Kontaktdaten der jeweiligen diplomatischen Vertretung können auf der Interseite des Auswärtigen Amtes abgerufen werden.

Vertretungen BulgarienÖffnet sich in einem neuen Fenster

Vertretungen RumänienÖffnet sich in einem neuen Fenster

Reisen außerhalb des Schengen-Bereichs:

Für Reisen außerhalb des Schengen-Bereichs wird empfohlen, bei der diplomatischen Vertretung des Ziellandes die besonderen Regelungen zu erfragen. Die Kontaktadressen können auf der Internetseite des Auswärtigen Amtes abgerufen werden.

Vertretungen Ihres Reiselandes in Deutschland - Auswärtiges Amt (auswaertiges-amt.de)Öffnet sich in einem neuen Fenster

Reisen mit medizinischem Cannabis

Mit Inkrafttreten des Gesetzes zur Versorgung mit Cannabis zu medizinischen und medizinisch-wissenschaftlichen Zwecken (MedCanG) fällt seit dem 1. April 2024 in der Bundesrepublik Deutschland medizinisches Cannabis nicht mehr unter das Betäubungsmittelgesetz.

Da in der überwiegenden Zahl der Schengen-Staaten und in anderen Ländern medizinisches Cannabis weiterhin als Betäubungsmittel gilt, wird in der Regel weiterhin für Reisen mit medizinischem Cannabis eine beglaubigte Reisebescheinigung benötigt (Formulare s.o.).

Links: